ProzesSan - Prozessinnovationen zur Erhöhung der Dekarbonisierung- und Sanierungsrate im Wohnbau
ProzesSan- Prozessinnovation zur Erhöhung der Dekarbonisierung- und Sanierungsrate im Wohnbau
Im Rahmen des Forschungsprojekts ProzesSan wird gemeinsam mit Eigentümer:innen großer Immobilienbestände eine interne Bestandsstrategie erarbeitet, die als Grundlage für einen klar strukturierten Fahrplan zur umfassenden Sanierung und Dekarbonisierung dient. In drei aufeinander aufbauenden Workshop-Stufen, ergänzt durch eine detaillierte Portfolio-Analyse, werden zentrale Hemmnisse identifiziert, Lösungsstrategien entwickelt und praxisorientierte Maßnahmen festgelegt.
Insbesondere für Gebäudeeigentümer:innen mit großen Beständen stellt die Modernisierung im Sinne der Klimaziele und der EU-Taxonomie eine erhebliche Herausforderung dar. Unterschiedliche finanzielle, rechtliche und organisatorische Barrieren behindern häufig eine rasche Umsetzung. Beispielsweise stehen insbesondere gemeinnützige Bauvereinigungen, die in Österreich rund eine Million Wohnungen verwalten, vor der Problematik stark variierender und oft unzureichender Rücklagen, die eine Finanzierung umfassender Sanierungen erschweren. Neben finanziellen Aspekten spielen auch technische Hürden sowie die Berücksichtigung der Interessen von Mieter:innen und Wohnungseigentümer:innen eine wesentliche Rolle. Gleichzeitig müssen unternehmensinterne Prozesse und Abläufe, die bislang primär auf Neubau und Verwaltung ausgerichtet sind, effizient an die Anforderungen der Dekarbonisierung und Sanierung angepasst werden.
Um diese Herausforderungen gezielt zu adressieren, werden im Rahmen von ProzesSan gemeinsam mit den Eigentümer:innen bestehende Strukturen analysiert, Strategien entwickelt und konkrete Maßnahmen erarbeitet. Das dreistufige Workshop-Konzept berücksichtigt dabei die unterschiedlichen Ausgangslagen der Gebäudeeigentümer:innen – von ersten Überlegungen zur Dekarbonisierung bis hin zu bereits bestehenden Portfolioanalysen. Die drei Workshop-Stufen setzen sich wie folgt zusammen:
- Commitment & Vision – Identifikation der Kernziele und Herausforderungen
- Strategieentwicklung – Entwicklung individueller Handlungspläne
- Maßnahmenableitung – Konkrete Festlegung und Umsetzung von Sanierungsschritten
Flankierend dazu wird ein Workshop-Handbuch erstellt, das die strukturierte Durchführung der Workshops sicherstellt, sowie ein Leitfaden, der den Gebäudeeigentümer:innen als langfristige Orientierungshilfe dient. Darüber hinaus werden politische Handlungsempfehlungen abgeleitet, um etwaige Anpassungen in der Förderlandschaft oder in rechtlichen Rahmenbedingungen zu ermöglichen.
Mit ProzesSan wird ein entscheidender Beitrag zur Erhöhung der Dekarbonisierungs- und Sanierungsrate im Gebäudesektor geleistet. Neben den Eigentümer:innen großer Immobilienportfolios profitieren auch Dienstleister:innen, die auf Basis der Projektergebnisse maßgeschneiderte Beratungsangebote entwickeln können, sowie die Bauwirtschaft, die durch eine gesteigerte Sanierungsaktivität zusätzliche Impulse erhält.
Programm/Ausschreibung:
TIKS 2023- 2.2
Art des Projekts:
Kooperatives Projekt EE
Projektlaufzeit:
01.09.2024 – 31.08.2026
Projektleitung:
RENOWAVE.AT | Magdalena Oppel
Projektkontakt:
RENOWAVE.AT / Magdalena Oppel